Mit Kaffee und Tee stärkte sich die ganze Reisegruppe für das bevorstehende Abenteuer. Drei Tage Wildnis und Spaß erwarteten uns auf der größten Sandinsel der Welt – Fraser Island.

Eingestiegen in unsere Allrad-Autos fuhren wir ca. 1,5 Stunden von Noosa Richtung Rainbow Beach. Von dort aus transportierte uns eine Fähre hinüber auf Fraser Island.
Und dann ging es los… Wir fuhren auf einer Sandstraße entlang und neben uns das Meer. Es wurde mit einem Walky Talky kommuniziert, über welches wir immer Anweisungen sowie Informationen erhielten.



Der erste Halt war unsere Unterkunft, von der ich sofort begeistert war. Eine Anlage mit schönen großen Zelten und kleinen Häuschen zum Übernachten. Ich freute mich. Unsere Hütte war so kuschlig und schön.
Zweiter Halt war der Lake Wabby. Um dorthin zu gelangen, fuhren wir etwa eine Stunde am Strand entlang. Und auf einmal sahen wir aus der Ferne die ersten Wale im Meer, die aus dem Wasser heraussprangen. Ein aufregender Moment. Alle riefen quer durchs Auto „Waaales on the right, waaaales!“. Beim Parkplatz angekommen wanderten wir durch einen Regenwald und über eine lange, steile Sanddüne. Genauso steil ging es auch runter zum See, der nur aus Regenwasser bestehen soll. Beiger Sand traf auf dunkelgrünes Wasser. Ein wunderschöner Kontrast, den man selten so zu sehen bekommt. Alle zusammen sprangen wir ins eiskalte Gewässer. Ich spürte, wie alle die Abkühlung genossen und einfach den Moment lebten.




Die Sonne ging unter, was unser Zeichen war, um wieder zur Unterkunft zurückzukehren. Nach dem Sonnenuntergang entwickelt sich der Himmel immer zu einem faszinierenden Farbschauspiel. Der Horizont verwandelte sich in Zuckerwatte.
Das Walky Talky rauschte. Marc, unser Tourguide, rief, dass er in naher Distanz einen Dingo sehen kann. Ein Dingo, ist ein Raubtier, das auf dieser Insel lebt und aussieht, wie ein abgemagerter Hund. Man darf nie alleine zum Strand gehen und schon garnicht ohne den Dingo-Stock, mit welchem man sich im Notfall verteidigen muss.


In der Unterkunft duftete es schon lecker. Als Abendessen gab es Kangaroo-Burger und hausgemachten Kuchen. Nachdem wir gemeinsam den Abwasch erledigt hatten, saßen wir im Garten beim Lagerfeuer mit einem Bier zusammen. Die Baumstämme wurden von süßen Lichterketten umgarnt, der Sternenhimmel glitzerte und in der Ferne konnte man das Meer rauschen hören. Genau so habe ich es mir vorgestellt.


Sechs Uhr Tagwache. Eingewickelt in warme Decken und einer Tasse Tee wartete die ganze Gruppe gespannt auf den Sonnenaufgang. Diese Momente sind für mich einfach unglaublich wertvoll, denn sie geben mir Kraft und Energie für den Tag. Die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht.

Motivierende Musik ertönte aus unserem Auto. Was für ein Start in den Tag. Wir hielten bei einem stark verrosteten Schiffswrack. Ein etwas außergewöhnlicher Anblick. Marc, unser Guide, erzählte uns, dass dies anfangs des 20. Jahrhunderts ein Luxusdampfer war, auf dem wilde Partys gefeiert wurden.
Es war ein warmer, sonniger Tag, deswegen gab es anschließend gleich die nächste Abkühlung und zwar in den „Champagne Pools“. Normalerweise darf man hier nicht im Meer baden, da es hier nur so von Quallen und Haien wimmelt, doch dieser Platz ist eine Ausnahme. Es war eine spezielle Steinformation, die wie ein Pool aussah. Tatsächlich fehlte nur noch der Champagner, um dem Namen gerecht zu werden.




Nach unserem Mittagessen im Regenwald fuhren wir quer durch das Gelände. Rechts und links von uns wuchsen die Bäume in die Höhe und die Natur schien immer dichter zu werden. Irgendwann kamen wir an einem See an, der komplett von Seegras umwachsen ist. Marc meinte, wir sollen ein wenig warten, bis wir ins Wasser gehen. Wir würden anscheinend begrüßt werden. Gespannt warteten wir… auf einmal guckten nacheinander kleine Köpfe aus dem Wasser. Kleine Schildkröten hießen uns willkommen. Was für eine süße Begrüßung. Zudem erzählte uns Marc, dass in diesem See Spinnen sowie Schlangen leben. Über diese Nachricht freute sich natürlich jeder. Trotzdem sprangen alle ins Wasser, denn wir motivierten uns mit dem Spruch „You only live once.“ 😉😄



Unser letzter Stop war ein Fluss, der ins Meer floss. Man konnte sich auf einem Reifen durch den Fluss treiben lassen oder durch den Fluss wandern.
Während wir uns bei den Autos versammelt haben, bemerkte jemand, wie sich uns ein Dingo näherte. Das Raubtier kam näher und näher. Niemand bewegte sich, alle beobachteten nur. Der Dingo schnupperte die Autos ab. Marc sah sofort, dass der Dingo – eine Sie, trächtig war und hungrig zu sein schien. Langsam stiegen alle ins Auto ein.


Die Nacht war unglaublich schön. Der Mond strahlte. Marc erklärte uns das „Southern Cross“ am Himmel. Ein Sternbild, dass nur auf der Südhalbkugel zu sehen ist. Wenn man weiß, wie, kann man exakt die Himmelsrichtung Süden bestimmen. Seither halte ich immer Ausschau danach.
Der letzte Tag ist angebrochen und somit auch das letzte Abenteuer auf auf Fraser Island. Nun durfte auch ich mal hinter das Steuer. Es hat so viel Spaß gemacht quer durch den Regenwald zu fahren. Man bemerke, dass ich nicht einmal stecken geblieben bin und ich meine Crew lebendig ans Ziel gebracht habe.
Unser letzter Stop war der Lake Mckenzie. Laut unserem Guide, das klarste Wasser auf Erden. Es war so klar, dass wir wirklich alles auf dem Grund sehen konnten. Hier fühlte ich mich so wohl…




Fraser Island ist nicht von dieser Welt. Für mich fühlte es sich so an, als hätte ich hier eine Woche verbracht… Ein unvergessliches Highlight auf meiner Reise. Tausend Dank an Marc und sein Team, diese Reise so toll gestaltet haben.
Next Stop — Hervey Bay und Agnes Water.



