Mit Nackenschmerzen erreichte ich endlich Airlie Beach. Es war eine 10-stündige Busfahrt während der Nacht. Auf normalen Sitzplätzen zu schlafen ist eine echte Herausforderung. Ich hatte zwar zwei Plätze für mich, jedoch musste ich mich komisch verbiegen oder im Sitzen schlafen. Eingerostet, unausgeschlafen und mit Verspannungen lief ich zum Hostel. Manchmal musste ich schon ein wenig lachen, wenn ich daran dachte, was sich andere Menschen wohl denken mussten, wenn eine Horde junger Erwachsener wie Packesel durch einen Ort marschierten.
Airlie Beach strahlt einen süßen Charme aus und wird von Hügeln umringt. Am Meer befinden sich mehrere Häfen mit Segelbooten und Yachten. Es scheint so, als würde sich hier die High Society niederlassen.
Am ersten Abend traf ich mich mit ein paar anderen Backpackern in einer Traverne. Typisch Australien eben. Unter anderem traf ich zufällig einen jungen Schweizer, den ich zweieinhalb Monate zuvor in Neuseeland in Whanganui kennengelernt habe. Ich war verblüfft… Die Welt ist wirklich seeeehr klein. Genüsslich probierte ich australischen Wein und war nicht abgeneigt. Wir hatten gute Gespräche mit Einheimischen. Zwei ältere Damen, feierten uns, weil wir die andere Seite der Welt bereisen. Ein lustiger Abend ging zu Ende.
Leider regnete es die nächsten Tage in Airlie Beach und ich verbrachte die Zeit oft in gemütlichen Kaffees, wo ich an meinen Ideen, Listen und Plänen gearbeitet habe. In meinem Blog schreibe ich natürlich immer von meinen tollen Erlebnissen. Jedoch handelt Reisen nicht nur davon. Als Solotraveler muss man stets wachsam sein, jeden einzelnen Tag organisieren und planen, damit es überhaupt zu einem Erlebnis wird. Man muss für die Lebensmittel sorgen und diese genau einteilen. Ich habe so gut wie fast jeden Tag frisch gekocht und darauf geachtet, dass ich nichts wegschmeißen muss.
An einem anderen Abend gab es ein italienisches Dinner mit meiner Freundin Stella aus Mailand. Sie zeigte mir, wie man „richtige Pasta“ kocht. Es war ausgezeichnet. Immer wieder ist mir aufgefallen, dass wenn Italiener:innen neben mir in der Küche standen und ich Pasta kochte, diese ganz genau mein Vorhaben beobachtet haben. Alles, was nicht den italienischen Regeln entsprach, wurde sehr kritisch beurteilt…😅😉
Während so einer Reise gibt es viel Raum zum Nachdenken. Ich habe viele Stunden auch damit verbracht, meine Ziele in den unterschiedlichsten Bereichen auszuarbeiten sowie meinen kreativen Ideen keine Grenzen zu setzen.
Freiheit im Kopf bedeutet grenzenloses Denken. Ich weiß jetzt, dass alles möglich ist, wenn man an sich selber glaubt, auch wenn es andere vielleicht nicht tun. Schon immer bin ich meinem Weg gegangen, doch früher war ich oftmals unsicher, ob ich das Richtige tue oder habe zu sehr auf andere gehört. Des öfteren stieß ich auf Gegenwind, denn manche konnten nicht verstehen oder akzeptieren, was ich tue. Heute weiß ich, dass ich meiner Intuition voll und ganz vertrauen kann. Mein Motto: „Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.“ Und genauso werde ich auch weitermachen.
Das Wetter wurde wieder besser in Airlie Beach und endlich konnte ich meine heiß ersehnte Segeltour auf dem Great BarrierReef machen… Das Glück stand nun wieder auf meiner Seite.
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Hier noch ein paar weitere Eindrücke aus Airlie Beach.