Ich kann es kaum glauben, dass ich schon über zwei Monate unterwegs bin und ganz Neuseeland umreist habe. Anbei ein Bild, damit ihr eine gewisse Vorstellung davon bekommt, wie meine Route aussah.

Was das Besondere hier in Paihia ist? Es ist mein letzter Stop in Neuseeland und ich werde die Tage gemeinsam mit Emil, den ich in Franz Josef kennengelernt habe, verbringen. Darauf habe ich mich sehr gefreut. Es fühlt sich gut an, jemanden zu treffen, den man schon „kennt“.
Auf uns wartete eine Bustour zum nördlichsten Punkt Neuseelands. Laut unserem Tour-Guide soll es ein sehr spiritueller Ort sein, denn laut Mythologie begeben sich die Maori-Seelen auf eine letzte Reise genau an diesen Punkt.
Die Busfahrt war spektakulär. Einen Teil davon fuhren wir am Strand entlang, besser gesagt auf dem Strand. Es war ein absurder, aber schöner Anblick zugleich. Der Busfahrer meinte, dass man geübt sein muss, um hier fahren zu können, weil er musste schon einigen Personen aus der Patsche helfen. Während der Fahrt erzählte der Fahrer viel Interessantes über die Umgebung und auch Geschichten aus seinem Leben. Er hörte nicht auf zu reden und das 12 Stunden lang 😄. Das war wahrscheinlich das längste Selbstgespräch, welches ich jemals gehört habe.




Bevor wir den nördlichsten Punkt erreichten, sang der Busfahrer zu unserem Schutz auf Maori ein Lied, welches ein spirituelles Tor öffnen soll. Als wir den Weg zum Cape Reinga liefen (so heißt der Punkt), spürte ich eine innere Ruhe. Der Blick in die Ferne hatte wirklich was beruhigendes. Ich konnte nicht glauben, dass ich am Ende (oder Anfang?) von Neuseeland stand. Ein ganz spezieller Moment…




Am darauffolgenden Tag war es sommerlich. Emil und ich liehen uns Kajaks aus und machten eigenständig eine Tagestour zu einer Insel auf dem Meer, welche wir umrundeten. Hinter der Insel war ein Strand voll mit Tausenden von Muscheln.
Wir sammelten sicher eine halbe Stunde lang die Schönsten, die wir finden konnten. Leider ist es verboten, Muscheln zu exportieren und ich habe deshalb das Hostel damit dekoriert. Ich will ja keinen Ärger, wenn ich in Australien einreisen werde 😉.



Frühabends fuhren wir mit dem Boot nach Russel. Der Ort wurde als allererste Hauptstadt Neuseelands ernannt. Ein wirklich schnuckeliger Ort, der zum Verweilen einlädt. Später haben wir uns entschieden, Fish and Chips zu essen. Es waren die ersten in meinem ganzen Leben. Frisch zubereitet von einer kleinen einheimischen Fischerbude, genossen wir unser Essen auf einer Parkbank und sahen noch den Sonnenuntergang.
Wieder zurück auf dem Boot, war die Nacht angebrochen. Draußen auf dem Meer war es stockdunkel und wir hatten eine klare Sicht auf den Sternenhimmel. Sogar die Milchstraße war zu sehen, was eindrucksvoll war.

Den letzten Tag im tropischen Paradies verbrachte ich mit Wäsche waschen und alles für die Abreise vorzubereiten, bevor es für meine letzte Nacht in Neuseeland nach Auckland ging. Es war irgendwie komisch, daran zu denken, dass dies möglicherweise die letzten Stunden in meinem Leben in diesem Land sein werden…
Neuseeland war eine der schönsten Bereicherungen in meinem Leben. Die Zeit hier hat mich geprägt. Ich durfte viele wunderbare Menschen kennenlernen, tolle Abenteuer erleben, neue Dinge lernen und ich lernte mich auch noch viel besser kennen.
Thank you so much New Zealand. Mihi ki a koe Aotearoa. 🖤
Next Stop —> Australien 🇦🇺 (wo ich mittlerweile schon bin)
