Nach einem Tag und zwei Nächten zur Erholung in Brisbane ging es mit dem Bus weiter nach Noosa auf einen Campingplatz. Ich freute mich wahnsinnig darauf, ein paar Tage in der wilden Natur zu verbringen, umgeben von den verrücktesten Tieren…

An der frischen Luft frühmorgens mein Frühstück in einer Outdoorküche zubereiten zu können, umgeben von über hundert Kangaroos, ist für mich pures Lebensgefühl. Ich liebe diese Freiheit und Ruhe um mich herum. Das ruft Kindheitserinnerungen in mir hervor als ich früher mit meinen Eltern mit unserem nostalgischen VW-Bus die Urlaube auf den schönsten Campingplätzen verbringen durfte. Mama kochte frischen Kaffee und Kakao und Papa holte bei seinem morgentlichen Spaziergang frisches Brot aus dem Laden.
Keine zehn Minuten vergingen bis mir wieder bekannte Gesichter verkamen – aus Surfers Paradise. An einem anderen Abend kam ein Mädel in mein Zimmer, die ich zwei Wochen zuvor auf Fiji kennengelernt habe… Man glaubt es kaum – auch die Welt in Australien ist sehr klein. Ein wohliges Gefühl, Menschen zu treffen, die man schon kennt.
Mit Dylan aus Frankreich und seinen Freunden ging es am darauffolgenden Tag in einen Nationalpark, wo wir ca. zwei Stunde hindurch wanderten. Die meisten Personen, die mich kennen, wissen, dass ich kein Fan von Spinnen bin, doch seit ich hier in Australien bin, konnte ich diese Phobie etwas ablegen. Über uns hingen immer wieder große Spinnen, die aber nicht gefährlich sind, jedoch so aussehen. Auf einem Aussichtspunkt hatten wir eine gute Sicht auf das Meer, welcher auch bekannt für Walsichtungen ist. Wale konnten wir keine entdecken, jedoch sah ich zum ersten Mal in meinem Leben wilde Schildkröten, die glücklich im Wasser dahin schwammen. Und der Tag endete noch schöner mit einem wundervollen Sonnenuntergang und australischem Bier.




Beim nächsten Frühstück erwartete mich eine etwas andere Überraschung. Gemütlich kochte ich mir mein Porridge. Nur für ein paar Sekunden ließ ich mein Frühstück aus den Augen und ein lauter Knall ertönte. Ich sah nur, wie meine Schüssel vor sich hin wackelte und mein Brei in alle Richtungen flog. Der Übeltäter war ein hinterlistiger Vogel – übrigens auch „Lachender Hans“ genannt. Seinem Blick nach hatte er kein Mitleid mit mir. Ich verscheuchte ihn, jedoch war ich auch nicht sein einziges Opfer… Tatsächlich war es jeden Tag eine kleine Herausforderung mein Frühstück ohne einen Angriff zu kochen.

Aufregend war auch die Wanderung durch den Busch (so wird der Wald in Australien genannt). Zu dritt liefen wir durch die verwachsene Wildnis, während wir von Moskitos attackiert wurden. Von beiden Seiten hörten wir Geräusche von Tieren, die wir aber nicht sehen können. Vielleicht auch besser so 😅. Irgendwann sah alles nur noch gleich aus und wir kehrten um. Auf einmal kreuzte uns eine lange schwarze Schlange. Wir warteten bis die Schlange im Gras verschwand. Gut, dass niemand während unserer Erkundungstour auf ein giftiges Tier gestanden ist, denn ich bin mir sicher, dass wir an einigen unwissend vorbei liefen.


Nach sechs Tagen auf dem Campingplatz, wechselte ich meine Unterkunft, die sich direkt im Zentrum von Noosa befand. Ich musste zum Doktor, da ich leider an einer Nierenentzündung erkrankte. Während dieser Tage saß ich oftmals nur am Strand und schaute den Surfern zu, wie sie auf den Wellen dahin gleiteten. Ich musste mich unbedingt rasch erholen, denn das nächste Abenteuer wartete schon auf mich…
Next Stop —> Fraser Island, die größte Sandinsel der Welt.
P.S. Hier noch ein paar Fotos von einem anderen Sonnenuntergang in Noosa, den wir mit einem Privatkonzert auf einem Parkplatz voll mit Camper-Vans betrachteten…
