Angekommen in Nelson. Ein größerer Ort im Nordwesten der Südinsel. Auch hier hatten Loret und ich ein Hostel, das sich ein bisschen nach zu Hause anfühlte. Alles war liebevoll eingerichtet, ein gemütliches Wohnzimmer und eine große Küche, in der die Backpacker:innen bereits fleißig am kochen waren.
Ein süßer Duft hing in der Luft. Hier gibt es nämlich jeden Abend um 20:00 „The best hot chocolate pudding in New Zealand“. Und das kann ich zu 100% bestätigen. Köstlich weich und fluffig zerging der Pudding im Mund, welcher eher einem weichen Schokokuchen glich. Serviert wurde dieser mit Vanille-Eiscreme. Ein exquisiter Gaumenschmaus auf den ich mich noch weitere drei Abende freuen durfte.
Währenddessen am Tisch mit Loret und Casey aus Kalifornien, hatte ich so viel Spaß, dass ich Tränen lachen musste. Loret erzählte von ihrer Asienreise und was sie von dort vermisst. „The food, the beaches and also the goats on a scooter.“ Die Ziegen auf einem Moped? Die Vorstellung in meinem Kopf war so lustig, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lachen. Ich hatte den heftigsten Lachanfall seit langem. Und es war schön… Danach musste ich gleich ins Bett, weil ich vor lauter Lachen richtig müde war.
Um 7:00 in der Früh wartete der Shuttle zum Abel Tasman Nationalpark auf uns. Unsere Wanderung begann in Mãrahau und endete in Anchorage. Die Temperatur war so warm, sodass wir in kurzer Kleidung unterwegs waren. Ein schmaler Trampelpfad führte durch einen dschungelartigen Wald, von Farnen verdichtet.








Immer wieder zweigten kleine Wege zu unbeschreiblich schönen Stränden ab. Beigefarbiger Sand, hellblaues Meer, gefolgt von lästigen Sandfliegen, die uns aussaugten. Diese kleinen Tiere sind wie Mücken, nur in einem Fliegenkörper 😅. Die gestochenen Stellen juckten sehr. Auch die Weka-Vögel versuchten immer wieder Futter von uns zu ergaunern. Ein absolut schöner Vogel, der nicht fliegen kann. Irgendwie süß, wie sie durch den Urwald watschelten und überall ihre Köpfe hineinsteckten, um Futter zu finden.


Ich war beeindruckt vom Abel Tasman. (Insgeheim dachte ich aber schon wieder an den Schokokuchen, der auf mich wartete. Hehe.)
Halbwegs ausgeschlafen trieb es mich durch den Queens Garden hoch zum geografischen Mittelpunkt Neuseelands mit Ausblick aufs Meer und wieder hinunter zur bekannten Suter Gallery. Ich genieße jede Art von Kunst und versuche deswegen in jedem Ort eine Galerie zu besuchen. Anschließend machte ich einen Abstecher in das örtliche Museum, das ich mit einem Schmunzeln verlassen hatte. Seht selbst.






Ich lief zu einer Kirche, von der ich ein Foto machen wollte. Da lief mir einfach ein junger Mann ins Bild. Er winkte zu mir runter und symbolisierte mir, dass es ihm leid tut. Ich wollte mich kurz auf eine Parkbank setzen, um eine Pause zu machen, bevor ich wieder zurück ins Hostel lief, jedoch kam der Herr von vorhin auf mich zu und fragte mich, ob das Foto was geworden ist. Wir unterhielten uns sicher 20 Minuten, bis er wissen wollte, ob ich Lust auf einen Drink hätte. Später stellte sich heraus, dass er Pilot der Fluglinie „Air New Zealand“ ist. Wie schnell sich doch die eigenen Nachmittagspläne ändern können…
Nelson ist ein Ort voller Kunst und Kreativität. Ich wollte in diese Szene noch tiefer eintauchen und machte am letzten Tag den Nelson City Artwalk mit einer 60-Jährigen Britin aus meinem Hostel. Große Kunstwerke konnte man an den Hauswänden begutachten. Als ich in einer Galerie mit einem Künstler ins Gespräch kam, hat er mir sogar ein Bild von sich geschenkt. Was für eine nette Geste…






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