“Let‘s try hitchhiking“ in New Plymouth.

Ich hatte nur zwei Nächte und einen Tag in New Plymouth. Mein Plan war es, im Egmont Nationalpark wandern zu gehen. Am Abend zuvor sah der Wetterbericht nicht optimal aus. Ich wartete jedoch brav den nächsten Morgen ab, um auf Nummer sicher zu gehen. 

Die Sonne strahlte, was mein Zeichen war, einen Platz im Shuttle zum Nationalpark zu buchen. Der Shuttlefahrer meinte am Telefon, dass er sich in Auckland befindet und ich den Dienst nicht in Anspruch nehmen kann. Anschließend probierte ich es bei einem anderen Shuttledienst, der nicht mal das Telefon abgenommen hat. Super…

Während ich versuchte, irgendwie eine Lösung zu finden, kam eine junge Frau aus Luxemburg auf mich zu. Sie hatte den selben Plan, dort wandern zu gehen. „Let‘s try hitchhiking.“, was auf deutsch Auto stoppen bedeutete. Ein Versuch war es wert. 

Gemeinsam packten wir unsere Sachen und liefen zu einem Café. Dort fragten wir nach einem Karton, den wir mit unserem Endziel beschrifteten. „Taranaki, Egmont.“ 

Nach ca. 2-3 Minuten an der Straße blieb schon das erste Auto stehen. Der Typ nahm uns nur ein paar Meter bis zu einer Bushaltestelle mit, denn er hatte es eilig. Danach stoppten wir wieder. Nach 10 Minuten blieb ein schwarzer SUV stehen. Zwei junge Damen nahmen uns weiter mit bis zur Straße, die zum Nationalpark führte. Wir waren überglücklich. Die Zwei waren so nett, dass sie uns ihre Nummern gaben, im Falle, dass wir später einen Transport zurück brauchen. Wow – würde das bei uns zu Hause jemandem Fremdes anbieten? 

Jedenfalls waren es noch ganze 16 Kilometer bis zum Hauptquartier, wo die Wanderung losging und ich bemerkte, wie die Wolken sich über dem Nationalpark zusammenbrauten. Oje… war das alles eine gute Idee? Naja, jetzt waren wir ja schon eine halbe Autostunde von New Plymouth entfernt. Zum dritten Mal standen wir an der Straße mit dem Daumen nach oben und unserem wunderschönen Karton. 😅

Eine Auto blinkte links ran. Hatten wir wirklich so viel Glück? Ja, das hatten wir! Eine Bäuerin nahm uns mit. Sie meinte, sie kann uns nur den halben Weg mitnehmen, weil sie nach Hause musste, aber ein paar Minuten später entschied sie, uns bis zum Quartier zu fahren. Die Neuseeländer sind einfach hammergeil. Sorry für den Ausdruck, aber wie hilfsbereit und zuvorkommend sind die Kiwis bitte? In meinen Gedanken dankte ich dem Universum. 

Im Nebel liefen wir den Wanderweg tief hinein in einen dunkelgrünen Wald, durchzogen vom Nebel und schönem Vogelgezwitscher. Mystik pur. Es war magisch.


Zurück fuhren wir mit einem jungen Reisenden, der eine wahnsinnige Unordnung in seinem Auto hatte. In der Nähe des Ortszentrums ließ er uns bei einem Park raus, durch den wir später spazierten und dort eines der besten Eissorten probierten.


Wir besuchten auf dem Weg zum Hostel noch ein paar Kunstgalerien, die Promenade am Meer, eine Bar, wo wir neuseeländischen Wein und Bier probierten. Abends landeten wir noch in einem günstigen asiatischen Restaurant, wo wir unseren Hunger stillten. 

Was für ein Tag… 

Next Stop —> Whangarei im Norden über Auckland.