Vom Bus aus sah ich schon, wie Delfine aus dem Wasser springen. Der unendlich lange Strand in Kaikoura verschwand am Horizont und ich genoss die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Mein Hostel befand sich auf einer Anhöhe, von welcher ich einen traumhaften Ausblick auf das Meer hatte.
Laut Google gibt es hier einen Platz, an dem man Seelöwen beobachten kann. Das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Nach gut einer Stunde Laufzeit bin ich endlich angekommen. Die Landschaft sah aus, als würde ich auf einem anderen Planeten stehen. Und da waren sie… unglaublich süße Seelöwen, welche die Aufmerksamkeit der Menschen sehr genossen. Wie professionelle Models posierten sie für uns auf den Steinen. Ich war verliebt und vermisste im gleichen Moment meine zwei Katzen zu Hause. Am liebsten wäre ich zu den Seelöwen hin, um mit ihnen zu kuscheln.
Da ich zuvor nicht einchecken konnte, hatte ich leider meine warme Kleidung an und war deshalb sehr verschwitzt. Aus diesem Grund (und auch ein wenig aus Faulheit) startete ich den Versuch, Leute am Parkplatz zu fragen, ob sie mich eventuell ins Ortszentrum zurück mitnehmen könnten. Ein älteres Ehepaar zögerte und schaute mich unsicher an. Die zwei meinten, sie können mich nicht mitnehmen, da hinten alles voll war, jedoch hatte ich eher das Gefühl, dass sie dachten, ich würde sie überfallen. Schaue ich aus wie eine Verbrecherin? 😅 Falls ja, gebt mir bitte Bescheid. Scherz. Als der Versuch in die Hose ging lief ich den ganzen Weg wieder zurück.
Danach war ich wirklich hungrig, aber dass ich nochmal eine halbe Stunde hin und zurück zum Einkaufszentrum laufen musste, war mir nicht bewusst. Schlussendlich war ich 1,5h unterwegs, bis ich endlich zu kochen beginnen konnte. Das war dann genug für den Tag.
Ich freute mich schon sehr auf die Wal-Besichtigung am darauffolgenden Nachmittag. Die Fahrt auf das Meer hinaus war wild, denn der Wellengang war hoch – und ich vorne beim Bug. Eine Achterbahnfahrt auf dem Wasser hatte ich noch nie erlebt. So viele Delphine sind unserem Boot gefolgt und sprangen aus dem Meer, genauso auch die Seelöwen. Ein Moment, den ich nicht vergessen werde.
Alle warteten gespannt auf einen Wal, denn hier soll es viele Arten geben, unter anderem auch Blauwale. Als das Schiff bereits umgekehrt war und wir alle die Hoffnung schon aufgegeben hatten, sahen wir eine große, grobe Oberfläche auf dem Meer. Endlich. Ein Wal. Einmal drehte er sich um die eigene Achse, als würde er eine Pirouette unter Wasser machen und da wurde mir erst bewusst, wie groß dieses Tier tatsächlich war.
Kaikoura wird mich immer an die wundervollen Meeresbewohner erinnern und an die wunderschönen Sonnenaufgänge, die ich mir während dem Zähneputzen ansah.
Next Stop —> Whanganui. Zurück auf die Nordinsel mit der Fähre von Picton nach Wellington.