Die Berge wuchsen in den Himmel je näher wir dem Gletscherort Franz Josef kamen. Ich freute mich sehr darauf, die nächsten Tage in den Bergen verbringen zu dürfen. Wenn ich ehrlich bin, vermisse ich die Berge in Vorarlberg schon ein wenig. Als Kind freute ich mich immer darauf, wenn wir vom Urlaub heimfuhren und die Alpen wieder in Sicht waren.
Dieser Ort hatte etwas von dem Ort „Brand“ in Vorarlberg, nur noch etwas kleiner.
Man konnte einige Resorts sehen, die sehr einladend wirkten. Werde ich auch in so einem wohnen? Manchmal sind die Hostels über die Fotos des Buchungsportals nicht so einfach einzuschätzen und ich versuche über die Bewertungen mehr herauszufinden.
Die nächsten drei Nächte verbrachte ich im Rainforest Retreat. Es sah aus, wie auf einem nobleren Campingplatz mit Whirlpool, Sauna, Restaurant und Bar. Die Rezeptionistin konnte den Schlüssel für mein Zimmer nicht finden, deshalb musste ich in ein anderes wechseln, was sich am Ende als wundervoll herausgestellt hat.
Als ich die Tür öffnete, hörte ich ein intensives Gespräch. Emil und Hanin aus Nürnberg. Die zwei drehten sich um und wir fingen alle sofort an zu lachen und verstanden uns von Anfang an. Der Raum war sofort mit fröhlicher Energie geladen. Gemeinsam liefen wir dann zu einer Brücke, von der wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang sehen konnten. Es war wunderschön…



Los ging es am Tag darauf mit einer Busfahrt Richtung „Roberts Point Track“, einer sechsstündige Wanderung. Gemeinsam mit Emil und Hanin ging es durch einen wild durchwachsenen Wald. Wir liefen über Stock und Stein, rutschige Hindernisse, durchs Wasser und mussten steilere Abschnitte hinaufklettern. Ich bewunderte die älteren Menschen, welche wir auf dem Weg getroffen haben, denn die Wanderung war nicht gerade einfach. Man musste sich wirklich konzentrieren, um nicht umzuknicken oder irgendwo zu stürzen.






Am Ende des Weges kam man zu einem Aussichtspunkt , von wo man den berühmten Franz Josef Gletscher erblicken konnte. Die Sonne strahlte und bei diesem Anblick genoss ich mein Mittagessen. Es ging später den gleichen herausfordernden Weg zurück. Wir hatten viel Spaß, haben viel gelacht und gesprochen. Auf dem Rückweg sind wir zum Teil ausgerutscht und alle freuten sich schon auf die Dusche.

Tag zwei in Franz Josef genoss ich eine kleine Wanderung alleine. Gefühlt alle paar Meter blieb ich stehen, um Fotos von Pflanzen und Blättern zu machen. Der Vogelgesang war einzigartig und war wie eine meditative Melodie für meine Ohren. Nach ca. 1,5 Stunden entdeckte ich einen kleinen See mit einer Sitzbank, auf der ich mich niederließ. Ich war einfach glücklich… Neuseeland macht mich glücklich.

Die Tage in Franz Josef war ich nur am lachen und am blödeln. Wenn man Menschen trifft und sofort eine Verbindung spürt, ist das was ganz Besonderes. Ich werde Hanin und Emil vermissen.
Next Stop Richtung Süden —> Wanaka.