Auckland – Eine Großstadt in Neuseeland. Oder doch nicht?

Im Flieger kurz vor Neuseeland sah ich einen traumhaften Sonnenaufgang und ein schönes, flockiges Wolkenmeer. Es fühlte sich surreal an. Lande ich wirklich in den nächsten Minuten in Auckland, Neuseeland? 


Ohne viel Schlaf, stand ich nun vor der strengen Einreisekontrolle. Ich habe extra meine Wandersachen deklariert, da dies ein umstrittenes Equipment hier ist. Bei nicht sauberen Schuhen wird es schwierig. Bis zu 400 NZ$ Strafe könnte mich das kosten. 

Nervös zeigte ich der Dame mein Schuhwerk sowie mein Gepäck. Sie musterte mich streng und fragte, wie ich wohl meine Wanderhose zuvor gewaschen habe. Ich meinte, mit der Waschmaschine? Sie nickte nur ohne die Miene zu verziehen und lies mich durch. Puh. Glück gehabt. Nur dass es direkt zur nächsten Kontrolle ging, war mir nicht klar. Aber das ging auch gut. Geschafft. Endlich angekommen.

Kia ora New Zealand.

Komplett müde, suchte ich wieder nach Koffein und danach einen Shuttlebus zu meinem Hostel. Als ich bei meiner Unterkunft ankam, hatte der Check in leider noch zu. Doch ich traf sofort auf eine junge Frau, die ich schon am Flughafen gesehen habe. Pia aus Deutschland. Sehr cool. Gleich einen Anschluss gefunden.

Wir machten uns direkt auf den Weg, um Auckland zu erkunden. Zwei weitere deutsche Damen, Nina und Tatti, haben sich uns angeschlossen. Wow, so schnell ist man mit einer Gruppe unterwegs. 

Einige Baustellen, viel Menschen, aber irgendwie keine gefüllten Straßen, wie ich es aus London kannte. Auch der Hafen, war groß, aber doch nicht so wie der in Monaco. Ein echtes Zentrum konnte ich auch nicht so genau wahrnehmen. Ich war mir kurzzeitig unsicher, ob ich tatsächlich in einer Großstadt bin. Nach dem Abendessen war ich froh, ins Bett zu kommen. Ich wäre fast am Tisch eingeschlafen.

Am nächsten Morgen ging das erste Abenteuer los. Pia, die ein Auto gemietet hat, nahm Tatti, Nina und mich mit zum Piha Beach. Ca. 1h von Auckland entfernt.

Das war ein unglaublicher Anblick. Türkisblaues Meer, peitschende Wellen und riesige Felsen mit grünen Pflanzen. Anschließend wanderten wir 1h auf einem dschungelähnlichem Track die Küste entlang. Wundervolle Natur, ich bewundere dich.

Abends ging es noch in einen versteckten Weinkeller in der bekannten K-Road. Dieser hatte den Flair von einer echt abgeranzten Bruchbude mit rot-orangem, gedimmten Licht, aber das machte die Bar besonders.


Am dritten Tag in Auckland war ich immer noch komplett ausgelaugt vom Jetlag. Wann verschwindet dieser? Irgendwann half der Koffein auch nichts mehr. Ich schlenderte ein wenig durch den Park und durch Seitenstraßen. Nachbarschaften bestanden meistens aus Bungalows oder kleinen Häuschen, wie in amerikanischen Filmen.

Abends wartete dafür einer der bisher schönsten Sonnenuntergänge auf mich. Direkt auf dem Mount Eden. Ein unvergesslicher Anblick, wie das Orange ins dunkle Blau getaucht wurde.

Kriminell wurde es dann aber bei der Heimfahrt mit einem E-Scooter, weil niemand mehr Lust hatte nach Hause zu laufen. Ein Chilene vom Hostel nahm mich mit, bis wir (in der Nacht bei Linksverkehr, den wir beide nicht gewohnt sind 😅) gestürzt sind. Kurzer Herzstillstand. Ich bin nochmal mit einer Beule und einem Bluterguss davon gekommen. 


Als krönender Abschluss besuchte ich noch die Auckland Art Gallery. Von nationaler Maori-Kunst über Pablo Picasso bis hin zu moderner Kunst war alles dabei. Ich war beeindruckt. Und das alles kostenlos.

Danke Auckland ❤️